Liebe Vereinsfunktionäre,
liebe Mannschaftsführerinnen und Mannschaftsführer,
liebe Tennisspielerinnen und Tennisspieler,
mit den nachfolgenden Antworten wollen wir offene Fragen beantworten, Unsicherheiten verkleinern und etwas Planungssicherheit geben. Viele dieser Fragen haben uns in den letzten Tagen erreicht, teilweise aber auch Aussagen über den HTV und seine vermeintliche Arbeitsweise, die zeigen, dass über den Hessischen Tennis-Verband noch zu wenig Wissen vorhanden ist. Dies führt bisweilen zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen.
Wie kümmert sich der Tennisverband um die Öffnung der Tennisanlagen und wann öffnen die Tennisanlagen in Hessen?
Die Entscheidung über die Öffnung der Sportanlagen, und damit auch der Tennisanlagen, liegt nicht bei uns, sondern bei der Hessischen Landesregierung.
Wir sind seit Wochen, gemeinsam mit dem Deutschen Tennis Bund e.V. (DTB), in Kontakt mit der Bundesregierung und der Hessischen Landesregierung, um die Öffnung der Tennisanlagen möglichst schnell zu erreichen. Selbstverständlich steht der Gesundheitsschutz an erster Stelle. Tennis ist aber aufgrund der Spielweise eine risikoarme Sportart und wir glauben, dass eine Öffnung unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln vertretbar ist. Wir haben hierzu sowohl – wiederum gemeinsam mit dem DTB – Vorschläge zu Verhaltensregeln beschrieben als auch uns darum bemüht, medizinische Einschätzungen zur Infektionsgefahr beim Spielen, zum Beispiel beim Anfassen der Bälle, zu bekommen.
Wir hoffen, dass Tennis in Hessen ab dem 4. Mai erlaubt wird.
Natürlich müssen wir alle, alle Vereine in Hessen und wir als Verband mit unserem Schulungs- und Leistungszentrum ebenso, ab diesem Zeitpunkt eine hohe Konsequenz bei der Einhaltung der dann geltenden Regeln erreichen, um die Öffnung der Anlagen nicht wieder zu gefährden.
Warum darf in einigen Bundesländern Tennis bereits wieder gespielt werden (z.B. in Rheinland-Pfalz) und in Hessen bisher noch nicht?
Die Entscheidung der Öffnung der Sportanlagen liegt bei der jeweiligen Landesregierung. Und hier haben die verschiedenen Landesregierungen unterschiedliche Zeitpläne umgesetzt. Wir als HTV sind mit der Hessischen Landesregierung intensiv im Kontakt und hoffen, dass auch wir ab der kommenden Woche wieder Tennis im Freien spielen können.
Kümmert sich der HTV zuerst um die Medenrunde und dann um die Öffnung der Anlagen?
Natürlich nicht. Wir arbeiten seit Wochen in Zusammenarbeit mit dem DTB, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und unseren Partnern aus Medizin und Politik daran, die Öffnung der Tennisanlagen und die Genehmigung des Spiel- und Trainingsbetriebs zu erreichen.
Dennoch arbeiten wir zurzeit auch schon an der Organisation der Medenrunde, die hoffentlich ebenfalls ab Mitte Juni durchführbar wird.
Wie sollen die Tennisclubs überhaupt die Wiedereröffnung und den Sportbetrieb in Zeiten der Krise organisieren?
Dies soll unter Einhaltung definierter Regeln organisiert werden. Bitte lesen Sie hierzu den Anhang oder auch hier.
Was ist mit Vereinen, die es bisher nicht geschafft haben, ihre Tennisplätze für den Sommerspielbetrieb herzurichten (Frühjahrsaufbereitung)?
Da der Punktspielbetrieb erst Mitte Juni startet, ist hier noch genügend Vorlauf vorhanden, um die Aufbereitung der Plätze rechtzeitig abzuschließen.
Warum beschäftigt sich der HTV bereits heute, also vor der Öffnung der Tennisanlagen, mit der Medenrunde?
Selbstverständlich müssen wir bereits jetzt überlegen und festlegen, wann und wie die Medenspiele gespielt werden sollen. Wenn es dann möglich wird zu spielen, liegen ausgearbeitete Planungen zur Umsetzung parat. Zudem können wir dann frühzeitig Infos an Sie, die Vereine und Teams, geben, so dass auch hier Planungssicherheit erzeugt wird.
Zugegebenermaßen gibt es noch viele Fragezeichen, was die Durchführung der Medenrunde anbelangt. Und viele der benötigten Antworten werden nicht von uns selbst, sondern von der Bundes- und der Landesregierung gegeben werden können.
Warum ist die Medenrunde für das Hessische Tennis so wichtig? Warum setzen wir diese nicht einfach aus und spielen 2021 weiter?
Die überwiegende Mehrheit der Medenspielerinnen und Medenspieler in Hessen möchte gern Medenrunde spielen. Zahlreiche von uns geführte Telefonate belegen dies eindeutig. Würden wir diese große Gruppe an Tennisspielern nicht berücksichtigen, hätten wir viel Enttäuschung erzeugt.
Es geht auch um den Schutz der Strukturen. Sollte keine Medenrunde stattfinden, gibt es ein Risiko, dass die Nachfrage nach Tennistrainingsstunden zurückgeht. Dies kann Trainerexistenzen zerstören, von denen wir ohnehin zu wenig haben. Auch kann es sein, dass Spieler dann im Sommer etwas anderes tun als Tennis spielen und damit vielleicht dauerhaft dem Tennissport verloren gehen. Für kleine Vereine kann dies kritisch sein.
Eine Komplett-Absage der Medenrunde kann damit die Strukturen des Hessischen Tennissports schwächen.
Warum sind zugunsten der Medenrunde die Hessischen Meisterschaften der Aktiven und der Altersklassen gestrichen worden?
Aufgrund der pandemiebedingten Verzögerungen beim Start der Medenrunde ist das zur Verfügung stehende Zeitfenster für ihre Durchführung kleiner geworden. Um auch bei zum Beispiel witterungsbedingten Ausfällen noch Puffer zu haben, haben wir entscheiden, die geschützten Wochenenden für die Meisterschaften zugunsten der Medenrunde (als feste Spieltermine oder Ausweichtermine) aufzugeben. Für uns hat die Medenrunde die höchste Priorität, weil wir über sie die größte Anzahl an Tennisspielrinnen und Tennisspieler erreichen.
Wie könnte die Medenrunde zeitlich ablaufen?
Der DTB hat entschieden, die Durchführungen von Turnieren, Ranglisten- und LK-Wertungen bis zum 7. Juni auszusetzen. Diesem Termin sind wir als HTV gefolgt. Ab dem 8. Juni könnten Wettspiele wieder möglich sein. Wir haben verschiedene Terminpläne erarbeitet: einen, der am 15. Juni den Start der Medenrunde vorsieht, aber auch andere, um auf weitere Verschiebungen des Wettspielbetriebs reagieren zu können. Unser Wunschzeitplan lässt die Medenspiele ab dem 15. Juni beginnen, spart die Sommerferien aus und setzt die Begegnungen nach den Ferien fort.
Der Zeitplan hängt diesem Schreiben an, gilt als vorläufig und kann durch die Beschlüsse der
Landesregierung noch Änderungen erfahren.
Was wurde bis dato noch entschieden?
Der DTB hat die Bundesliga der Damen und die der Herren ersatzlos abgesagt. Dies liegt auch an der Internationalen Spielerschaft sowie den Zuschauern, die bei Bundesligaspielen auf den Anlagen sind.
Die Regionalliga hat in allen Altersklassen die Durchführung ebenfalls mit Start Mitte Juni beschlossen und wird mit Auf- und Abstieg spielen.
Andere Landesverbände diskutieren ebenfalls, die Auf- und Abstiegsregelungen auszusetzen.
Wir haben bereits entschieden, dass wir den Zeitraum der „Namentlichen Mannschaftsmeldung“ bis zum 15. Mai verlängern. Hierdurch möchten wir es ermöglichen, enge Personalsituationen zu verbessern. Ferner möchten wir die Möglichkeit geben, Mannschaften zurückzuziehen, ohne Ordnungsgeld, ebenfalls bis 15. Mai. Natürlich hoffen wir, dass wir eine Medenrunde mit möglichst vielen Teams und Spielerinnen und Spielern spielen werden.
Wer entscheidet über die Rahmenrichtlinien der Medenrunde in Hessen und wann?
Für die Planung der Medenrunde sind im HTV drei Gremien zuständig. Der Sportausschuss erstellt die Terminpläne und die Zusatzbestimmungen. Für die Festlegung der Wettspielordnung im Hessischen Tennissport ist der Erweiterte Sportausschuss zuständig. Er setzt sich zusammen aus Vertretern der Ressorts Jugend und Sport und bindet zudem jeweils ein stimmberechtigtes Mitglied aus jedem Bezirk ein. Der Jugendausschuss klärt in Ergänzung Aspekte des Jugendsports.
Alle Ausschüsse werden ihre Sitzungen – in Form von Videokonferenzen – bis zum 4. Mai abgehalten haben. Wir werden die Ergebnisse am 5. Mai an Sie übermitteln.
Warum hat der HTV die Umfrage gestartet, die an die Mannschaftsführerinnen und Mannschaftsführer gerichtet ist und deren Meinung über bestimmte Rahmenrichtlinien (Auf- und Abstieg) abfragt?
Als HTV und im konkreten Fall – für die Festlegung der Regeln der Medenrunde 2020 – die oben genannten Ausschüsse haben selbstverständlich ein Interesse daran, die Meinungen der betroffenen Zielgruppe – hier der diversen Medenrundenteams – bei der Entscheidung über die Regularien der Medenrunde zu berücksichtigen. Um allen Mannschaftsführinnen und Mannschaftsführern die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung einzubringen, wurde die Umfrage online gestaltet.
Die Einbeziehung aller Mannschaftsführer, im Vergleich zur Abfrage der Vereinsfunktionäre alleine, ermöglicht eine differenzierte Auswertung nach Alters- und Spielklassen.
Und was kam bei der Umfrage heraus?
Es haben sich 2.770 Mannschaftsführerinnen und Mannschaftsführer beteiligt. Hiervon haben sich 63% für eine Medenrunde ohne (Auf- und) Abstieg entschieden. Den Aufstieg setzen wir hier in Klammern, weil es auch Anregungen gab, den Aufstieg zuzulassen und nur den Abstieg auszusetzen.
Warum zieht der HTV die Mannschaftsmeldegelder bereits heute ein, also bevor endgültig feststeht, ob die Medenrunde überhaupt stattfinden kann?
Wie der Name schon sagt, wird die Mannschaftsmeldegebühr für die Meldung
<wbr />der Mannschaft und die anschließende Planung der Medenspiele eingezogen. Dies ist ein hochkomplexer Vorgang, bei dem Teams aus über 700 Hessischen Tennisclubs verwaltet, Auf- und Abstiege berücksichtigt, Nachrücker, Altersklassenwechsler und Mannschaftsspielstärkewechsler<wbr /> bewertet, entschieden und eingearbeitet, Platzkapazitäten berechnet und alle Medenspiele zeitlich so verteilt werden müssen, dass alles reibungslos funktioniert. Eine Serviceleistung, die wir als HTV – dessen sind wir überzeugt – seit Jahren in hoher Qualität leisten.
Diese Serviceleistung haben wir in diesem Jahr pandemiebedingt bereits zweimal gemacht, zumindest was die zeitliche Planung anbelangt. Ohne bis dato final zu wissen, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Aber er ist angefallen und daher ist der Einzug der Meldegebühren die logische Folge.
Wir glauben auch im Jahr 2020 an eine Medenrunde, ggfs. in etwas anderer Form, aber doch für alle Vereine und Teams angeboten, organisiert und durchgeführt.
Der HTV bereichert sich auch in Krisenzeiten auf Kosten der Vereine! Warum sonst zieht er fällige Gebühren ein?
Der HTV bereichert sich nicht. Er strebt als gemeinnützige Organisation nicht nach Gewinnen oder betriebswirtschaftlichen Renditen. Er zieht Gebühren ein, um seinen satzungsgemäßen Auftrag der Förderung des Hessischen Tennissports erfüllen zu können.
Die Krise wird ganz sicher auch den Etat des HTV nicht nur durcheinanderbringen, sondern die Verbandskasse extrem belasten.
Das Präsidium des HTV profitiert von der Krise und im speziellen von den Vereinsbeiträgen! Stimmt das?
In keiner Weise. Das Präsidium des HTV arbeitet ehrenamtlich.
Was passiert mit den Beiträgen, die die Vereine an den HTV entrichten (Mitgliedsbeiträge, Mannschaftsmeldegelder, Lizenzgebühren)?
Der HTV arbeitet als eingetragener Verein gemeinnützig. Wir setzen alle Gelder – die Beiträge der Vereine sind eine wichtige Säule bei den Einnahmen – für die Durchführung der Medenrunde, die systemseitige Organisation der LK-Turniere in den Vereinen, die Ausbildung von Trainern, die Jugendförderung und den Vereinsservice ein.
Viele Vereinsfunktionäre wissen unglücklicherweise nicht, wie viele und welche Angebote wir an die Hessischen Tennisvereine machen. Die meisten davon kosten die Vereine nichts.
Hierzu zählen auch Vereinsberatungen und Vereins-Assessments, in denen wir eine Bestandsaufnahme der Umsetzungen im Verein machen. Sprechen Sie uns hierzu bitte jederzeit an!
Informationen finden Sie auch unter: https://www.htv-tennis.de/vereinsentwicklung.php
Was hat der Verband zur Bewältigung der Krise noch getan?
Wir haben schnell einen Krisenstab gebildet, bestehend aus zwei Personen des Präsidiums und drei Personen der Geschäftsstelle. Dieser Krisenstab tagte bisher zweimal pro Woche und hat alle eingehenden Fragen, Anregungen, Kritiken zusammengeführt, aufgearbeitet und beantwortet. Sofern hierfür Entscheidungen des Präsidiums vonnöten waren, wurden diese eingeholt.
Wie eingangs bereits angeführt haben wir unsere Netzwerke zum DTB, dem DOSB, dem Landessportbund Hessen e.V. (LSB-H) und der Politik dazu genutzt, für die Öffnung des Tennissports zu werben. Wir hoffen, dass dies kurz bevorsteht.
Wir arbeiten in Arbeitsgruppen mit dem DTB zusammen, um aus der Krise für den Tennissport eine Chance zu machen. Aufgrund der Tatsache, dass viele andere Sportarten ein höheres Infektionsrisiko mit sich bringen, wollen wir möglichst viele Menschen zum Tennis spielen animieren.
Zudem haben wir schnell alle unsere Einnahmen und Ausgaben auf den Prüfstand gestellt. Natürlich ist das Ziel, die Krise auch finanziell gut zu überstehen, um alle Angebote an Sie auch weiterhin aufrecht erhalten zu können.
Verschiedene Projekte laufen trotz Krise weiter; so auch die Vereinsberatung (zurzeit überwiegend telefonisch), der vom DTB eingeführte „Quick Check“, bei dem sich Vereine in einem Verfahren der Selbstüberprüfung bereits eine gute Basis von Ergebnissen generieren können, die Weiterentwicklung unserer Jugendförderkonzepts.
Wo finden die Vereine Information über potenzielle Maßnahmen zur eigenen Bewältigung der Krise, zum Sachstand im HTV, zum weiteren Zeitplan?
Wir haben alle wichtigen Informationen, gerade auch die für die Hessischen Vereine, auf der HTV-Webseite ( https://www.htv-tennis.de/) veröffentlicht oder verlinkt. Zudem haben wir bereits zahlreiche
Newsletter und Schreiben des Präsidiums an die Vereine verschickt.
Unsere Geschäftsstelle arbeitet in der Krise kontinuierlich weiter und steht für telefonische Auskünfte und Hilfestellungen zur Verfügung.
Hilfreich ist auch die Initiative des DTB „Wir helfen Tennis“ ( https://www.wirhelfentennis.de/).
Was kann ich tun, wenn ich als Vereinsfunktionär weitere Fragen habe oder mir unklar ist, was der HTV zurzeit für die Hessischen Vereine tut?
Kontaktieren Sie uns! Gern auch die Mitglieder des Präsidiums. Wir antworten gern auf alle Fragen, stehen für Ratschläge zur Verfügung, versuchen Transparenz zu schaffen. Die Kontaktdaten finden Sie auf der HTV-Webseite unter „Wir über uns“.
Sie können aber auch einfach eine E-Mail schreiben an zentrale@htv-tennis.de.
Gern können wir – nach der Krise – auch eine Vereinsberatung anbieten, also einen Besuch bei Ihnen auf der Anlage, bei dem wir alle ihre Anliegen gemeinsam besprechen. Viele Vereine haben dieses Angebot bereits genutzt und dabei auch viel über den HTV erfahren. All diese Angebote sind kostenfrei.
Bitte bleiben Sie gesund! Und helfen Sie bitte durch konsequente Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln mit, dass wir in Kürze wieder Tennis spielen können!